Goldpreis erreicht Rekordhoch von 3.500 Dollar

Der Goldpreis ist am Dienstag auf ein Rekordhoch von über 3.500 US-Dollar je Unze gestiegen. Auslöser war eine öffentliche Kritik von US-Präsident Donald Trump an dem Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell. Diese politische Äußerung verunsicherte die Märkte und verstärkte die Nachfrage nach Gold als sicherer Anlageform. Gegen 07:43 Uhr GMT notierte der Spotpreis für Gold bei 3.474,41 US-Dollar je Unze, ein Anstieg von 1,5 Prozent. Zuvor hatte der Preis mit 3.500,05 US-Dollar ein Allzeithoch erreicht. Die US-Goldfutures stiegen parallel um 1,8 Prozent auf 3.485,10 US-Dollar.
Nach Angaben von Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus Metals Germany, wurde die jüngste Aufwärtsbewegung durch Trumps Kritik an Powell ausgelöst. Die anhaltende politische Unsicherheit sowie Sorgen um die Geldpolitik trügen laut Zumpfe dazu bei, dass Gold weiterhin stark nachgefragt werde. Der nächste psychologische Widerstand werde bei 3.600 US-Dollar je Unze gesehen, während sich wichtige Unterstützungsmarken bei 3.450 und 3.400 US-Dollar befinden.
Die Finanzmärkte reagierten auf Trumps Angriffe mit deutlichen Verlusten. Die US-Aktienindizes gaben um rund 2,4 Prozent nach, der US-Dollar fiel auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Ein schwächerer Dollar macht in Dollar denominierte Rohstoffe wie Gold für Käufer aus dem Ausland günstiger. Analystin Rhona O'Connell von StoneX stellte fest, dass sich Gold in der aktuellen Lage ungewöhnlich robust zeige. Normalerweise komme es bei einem Einbruch der Aktienmärkte zu einem gleichzeitigen Abverkauf von Gold. Dies sei diesmal jedoch nicht eingetreten.
Seit Jahresbeginn hat sich der Goldpreis um fast ein Drittel erhöht. Anleger sehen in dem Edelmetall traditionell eine sichere Wertanlage in Zeiten wirtschaftlicher oder geopolitischer Unsicherheit. Im weiteren Wochenverlauf wird mit Spannung auf Reden mehrerer Vertreter der US-Notenbank geblickt. Händler erhoffen sich daraus Hinweise auf die zukünftige Ausrichtung der Geldpolitik, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Debatten über die Unabhängigkeit der Zentralbank.
Während Gold deutlich zulegte, verzeichnete der Silberpreis einen Rückgang um 0,6 Prozent auf 32,50 US-Dollar je Unze. Platin stieg um 0,7 Prozent auf 967,84 US-Dollar, Palladium legte um 1,9 Prozent auf 944,73 US-Dollar zu.
